Nachhaltigkeit im Vergaberecht

Titeldaten
  • Knauff, Matthias
  • jM - juris - Die Monatszeitschrift
  • Heft 1/2020
    S.426-434
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Aufsatz

Abstract
Der Autor untersucht in seinem Beitrag die Bedeutung der Nachhaltigkeit im Vergaberecht. Einführend beschreibt der Autor die Entwicklung des Vergaberechts im neuen Jahrtausend, u.a. die Hinwendung zu einer „strategischen Beschaffung“. Er konzentriert sich in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung einer nachhaltigen Beschaffung als vergaberechtliches Ziel. Anschließend zeigt der Autor die bestehenden Probleme bei der Definition der Nachhaltigkeit auf. Er weist zutreffend darauf hin, dass die Verwendung des Begriffs der Nachhaltigkeit durch eine „bemerkenswerte Beliebigkeit“ geprägt ist und häufig „diffus“ erfolgt. Anknüpfend an diese Feststellung versucht der Autor eine eigene Konkretisierung des Verständnisses und gelangt dabei zu dem Ergebnis, dass die Nachhaltigkeit drei Komponenten aufweist, die nicht unabhängig voneinander gedacht werden können. Dazu zählt er die ökologische, die soziale und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit, deren Bedeutung im jeweiligen Einzelfall zu gewichten sei. Die jeweils selbständige Betrachtung der ökonomischen Beschaffung, der ökologischen Beschaffung und der sozialen Beschaffung bildet sodann den Schwerpunkt des Beitrags. Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen werden abschließend Folgerungen gezogen. Dabei wird insbesondere hervorgehoben, dass es vor allem den öffentlichen Auftraggebern obliegt, den vergaberechtlichen Rahmen zu nutzen, um wirtschaftliche, ökologische und soziale Belange bei ihren Beschaffungen zu realisieren und – abhängig vom jeweiligen Einzelfall – im richtigen Umfang zu gewichten und miteinander zu verbinden.
Dr. Moritz Philipp Koch, Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), Düsseldorf