Titeldaten
- Anne Müller; Thomas Kirch
- Vergabe News
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Heft 8/2025
S.126-129
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz
Abstract
Die Verfasser stellen in ihrem Beitrag die vergaberechtlichen Anforderungen bei Projekten mit integrierter Projektabwicklung (IPA) dar. IPA beruht auf einem Mehrparteienvertrag, in dem Bauherr, Planer und Bauunternehmen zusammenarbeiten, Risiken teilen und ein Zielkostenmodell vereinbaren. Ein weiteres Merkmal sei die stufenweise Beauftragung, beginnend mit der gemeinsamen Planung und optionaler Bauausführung. Regelmäßig werde für die Vergabe das Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb angewandt, wobei eine parallele Führung der Verfahren und die gleichzeitige Vorlage des Kooperationsvertrages erforderlich seine. Auch bei diesem Vertragsmodell bleibe aber die Verpflichtung zur Losbildung bestehen. Diese wird jedoch auf das Modell des IPA zugeschnitten, etwa durch fachbezogene Leistungspakete. Bei der Festlegung der Eignungskriterien sollten projektspezifische Erfahrungen berücksichtigt, überhöhte Anforderungen jedoch vermieden werden. Bei den Zuschlagskriterien stehe regelmäßig die Qualität der Projektorganisation im Vordergrund, insbesondere Kooperationsfähigkeit, Kommunikation und methodische Kompetenz. Die Verfasser kommen zu dem Ergebnis, dass IPAs vergaberechtskonform umgesetzt werden könnten.
Robert Thiele, MBA, TK / BMI, Berlin