Wertgrenzen für die Wahl der Vergabeart im Unterschwellenbereich – Eine Kalamität des Konjunkturprogramms II

Autor
Dabringhausen, Gerhard
Heft
3
Jahr
2009
Seite(n)
391-404
Titeldaten
  • Dabringhausen, Gerhard
  • VergabeR - Vergaberecht
  • Heft 3/2009
    S.391-404
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Aufsatz

Abstract
Es wird seit geraumer Zeit diskutiert, ob die Wahl der Vergabeart der beschränkten Ausschreibung oder der freihändigen Vergabe anstelle einer öffentlichen Ausschreibung nur auf die Ausnahmetatbestände in § 3 VOB/A bzw. VOL/A beschränkt ist oder auch von der Höhe des Auftragswertes abhängig gemacht werden darf. Aufgrund praktischer Erfordernisse haben sich Wertgrenzen zur Erleichterung der Vergabe von Bagatellaufträgen allgemein durchgesetzt. Vergaberechtliche Regelungen gab es diesbezüglich ursprünglich jedoch nur vereinzelt, was sich durch die neue VOB/A und das Konjunkturprogramm II ändert. Die dadurch entstehenden Probleme, wie etwa Unsicherheiten durch uneindeutige Formulierungen oder die Gefahr der Leistungsverteuerung, werden aus Sicht der Kommunen ausführlich dargestellt und diskutiert. Der Verfasser zieht den Schluss, die Ausweitung der beschränkten Ausschreibungen und freihändigen Vergaben berge die massive Gefahr von Verteuerungen und der Ausbreitung von Korruption, und positioniert sich somit gegen die Umsetzung der Wertgrenzen.
[Anne Körner, forum vergabe e. V.]
Rezension abgeschlossen
nein

Das Gesetz zur Modernisierung des Vergaberechts - GWB 2009

Autor
Byok, Jan
Heft
9
Jahr
2009
Seite(n)
551-557
Titeldaten
  • Byok, Jan
  • NVWZ - Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht
  • Heft 9/2009
    S.551-557
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Aufsatz

Abstract
Der Verf. stellt in einem ersten Teil die Neuregelungen der GWB-Novelle dar. Er behandelt dabei die Themen „Mittelstandsförderung“, sog. „Vergabefremde Kriterien“, „Präqualifikationssysteme“, den neuen Begriff des „Öffentlichen Auftraggebers“ und des „Öffentlichen Auftrags“, die neuen „Elektronischen Vergabeverfahren“ und die „Vorabinformationspflichten“. Dabei sieht er die Neuregelung differenziert und warnt vor dem anstehenden Urteil des EuGH zur sog. „Ahlhorn“-Rechtsprechung des OLG-Düsseldorf – der Versuch einer Korrektur dieser Rechtsprechung durch den Gesetzgeber könne sich als unwirksam erweisen. Auch den elektronischen Vergabeverfahren steht der Verf. kritisch gegenüber. In dem zweiten Teil geht er auf Änderungen im Nachprüfungsverfahren ein. Dabei konzentriert er sich auf die „de-facto-Vergaben“, die „Verschärfung der Rügepflicht“, „Verfahren vor der Vergabekammer“, „Verfahrenskosten“, „Gestattung der Zuschlagserteilung“, „Vergabeprüfstellen“ und „Divergenzvorlage beim BGH. Ingesamt begrüßt der Verf. die Neuregelung, sieht aber das Ziel der Vereinfachung und Beschleunigung des Verfahrens nicht erfüllt.
[Karsten Voigt, forum vergabe e.V.]
Rezension abgeschlossen
nein

Schwerpunkte der Vergaberechtspraxis

Autor
Bungenberg, Mark
Heft
5
Jahr
2009
Seite(n)
503-515
Titeldaten
  • Bungenberg, Mark
  • WuW - Wirtschaft und Wettbewerb
  • Heft 5/2009
    S.503-515
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Aufsatz

Abstract
Der Verfasser geht in seinem Beitrag u.a. auf die Möglichkeit der beschleunigten Auftragsvergabe als Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise ein. Er fasst die vergaberechtlichen Entwicklungen aus dem Jahr 2008 zusammen, widmet sich Rechtsprechungsentwicklungen zu einzelnen vergaberechtlichen Aspekten wie Nebenangeboten, Ausschreibungsaufhebungen, Zuschlagskriterien, Zuschlagswertung, Inhousevergaben etc. und Einzelproblemen der Nachprüfungsverfahren, sowie aktueller Rechtsprechung zum Primärrechtsschutz außerhalb der §§ 97 ff. und 102 ff. GWB.
[Christine Wienholz, forum vergabe e.V]
Rezension abgeschlossen
nein

Investitionen nach den Konjunkturpaketen I und II: Effizienzsteigerung durch ÖPP?

Autor
Büllesfeld, Dirk
Heft
5
Jahr
2009
Seite(n)
161-167
Titeldaten
  • Büllesfeld, Dirk
  • KommJur - Kommunaljurist
  • Heft 5/2009
    S.161-167
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Abstract
Der Beitrag geht, unter Berücksichtigung der aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen von öffentlich-privaten Partnerschaften in Deutschland, der Frage nach, inwieweit ÖPP-Strukturen dazu beitragen können, die in den Konjunkturprogrammen vorgesehen Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, insbesondere im Schul-, Hochschul- und Krankenhausbereich, möglichst effizient und nachhaltig umzusetzen. Der Autor vertritt die Auffassung, dass insbesondere der vorgesehene Lebenszyklusansatz zu erheblichen Effzienzvorteilen führen könne, indem vor allem ein langfristiger Effekt der eingesetzten Mittel gesichert und gleichzeitig eine verbesserte Finanzplanung auf Seiten der öffentlichen Auftraggeber ermöglicht werde. Im Ergebnis erscheint es dem Autor sinnvoll, dass öffentliche Auftraggeber eine ÖPP-Strukturierung in Erwägung ziehen, um mittels der bereitgestellten Mittel der Konjunkturpakete eine effiziente und nachhaltige Verbesserung ihrer Infrastruktur erreichen zu können.
[Grazyna Fait, forum vergabe e.V.]
Rezension abgeschlossen
nein

Das Verfahren vor der Vergabekammer

Autor
Brauer, Eva
Heft
5
Jahr
2009
Seite(n)
297-300
Titeldaten
  • Brauer, Eva
  • NZBau - Neue Zeitschrift für Bau- und Vergaberecht
  • Heft 5/2009
    S.297-300
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Aufsatz

Abstract
Der Beitrag wertet die Neuerungen der Vergaberechtsreform in Bezug auf das Nachprüfungsverfahren aus. Beginnend wird ausführlich die Informationspflicht des Auftraggebers gegenüber nicht berücksichtigten Bietern und die aus einer Verletzung dieser oder einer De-facto-Vergabe folgende schwebende Unwirksamkeit des Vertrages dargestellt. Anschließend wird die Zuständigkeit der Vergabekammern behandelt. Danach wird die Rügeobliegenheit als Zulässigkeitsvoraussetzung des Nachprüfungsverfahrens näher beleuchtet. Auch die neue Begrenzung der Amtsermittlungspflicht und Fragen zur Schutzschrift werden vorgestellt. Abschließend werden Zustellungs- und Entscheidungsfragen, die Vorabgestattung des Zuschlags und die Änderungen in den Verfahrenskosten erläutert. Als Ergebnis stellt die Autorin fest, dass die Reform allgemein für mehr Anwenderfreundlichkeit des Vergaberechts sorge, den unterlegenen Bieter zu einem schnelleren Aufgreifen des Nachprüfungsverfahrens zwinge und dem erfolgreichen Bieter zu mehr Rechtssicherheit verhelfe.
[Sven-Oliver Petersen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]
Rezension abgeschlossen
nein

Vollstreckung von Vergabekammerentscheidungen und Rechtschutz gegen Vollstreckungsentscheidungen

Autor
Bischoff, Kristina
Heft
3
Jahr
2009
Seite(n)
433-440
Titeldaten
  • Bischoff, Kristina
  • VergabeR - Vergaberecht
  • Heft 3/2009
    S.433-440
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Aufsatz

Abstract
Der Beitrag befasst sich mit den Voraussetzungen und dem Rechtsschutz gegen Vollstreckungsmaßnahmen von Vergabekammerentscheidungen. Nach einer ausführlichen Erläuterung der im Einzelnen noch nicht abschließend geklärten Voraussetzungen der Vollstreckung, kommt die Verfasserin zu dem Ergebnis, dass das Gesetz insoweit Lücken aufweist, die besonders dann zu ungewollten Ergebnissen führen, wenn der Auftraggeber eine Vergabekammerentscheidung durch das Oberlandesgericht überprüfen lassen möchte. Sie vertritt die Auffassung, dass Vergabekammern Vollstreckungsmaßnahmen erst dann einleiten sollten, wenn das zweitinstanzliche Verfahren abgeschlossen ist. Der Bieter sei vor einem drohenden Zuschlag hinreichend geschützt.
[Grazyna Fait, forum vergabe e.V.]
Rezension abgeschlossen
nein

Ahoi neue HOAI – Adieu Gerechtigkeit?

Autor
Welter, Ulrich
Zeitschrift
Heft
3
Jahr
2009
Seite(n)
10-13
Titeldaten
  • Welter, Ulrich
  • Vergabe Navigator
  • Heft 3/2009
    S.10-13
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Abstract
Der Verfasser berichtet über den Entwurf zur 6. Novelle der HOAI vom 23. März 2009. Er erläutert den Verfahrensstand und geht auf Neuregelungen und Änderungen ein. Dabei stellt er insbesondere die Auswirkungen der Neuregelung für Planer in der Wasser- und Abfallwirtschaft dar. Diese seien durch die Neureglungen des § 10 Abs. 3a HOAI –E den Wegfall des § 55 Abs. 4 HOAI (Erhöhung der Ausführungsplanung) und durch die Aufgabe der funktionalen Einheit erheblich betroffen und würden einseitig belastet werden. Der Entwurf weise zudem viele Fehler und Schwächen auf.
[Robert Thiele, forum vergabe e.V.]
Rezension abgeschlossen
nein

Die Rückkehr des gerechten Preises?

Autor
Schwenker, Hans Christian
Gerichtsentscheidung
BGH, Urteil vom 18.12.2008 - VII ZR 201/06
Heft
4
Jahr
2009
Seite(n)
424-427
Titeldaten
  • Schwenker, Hans Christian
  • ZfBR - Zeitschrift für deutsches und internationales Bau- und Vergaberecht
  • Heft 4/2009
    S.424-427
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

BGH, Urteil vom 18.12.2008 - VII ZR 201/06

Abstract
Der Artikel befasst sich mit dem Urteil des BGH vom 18.12.2008 (VII ZR 201/06). Zunächst beschreibt der Verfasser kurz den gegebenen Sachverhalt und erörtert im Weiteren dann die Erwägungen des Senats. Kritisch merkt er an, dass die Umstände des Falles nicht die vom BGH aufgestellte „Vermutung eines sittlich verwerflichen Gewinnstrebens“ tragen. Auch die vom BGH vorgenommene Aufspaltung desselben Preises in einen gerechten Preis für 110% der Leistung und einen nichtigen Preis für die darüber hinausgehenden Mengen sieht der Verfasser problematisch. Letztendlich wird bemängelt, dass das genannte Urteil keinerlei Aufschluss über ein weiteres Verhalten in der Praxis gibt und eine endgültige Klärung daher noch aussteht.
Anne Körner, forum vergabe e. V.
Rezension abgeschlossen
nein

Öffentlich-rechtliche Marktzutrittsverbote im Vergaberecht

Autor
Schneider, Otmar
Gerichtsentscheidung
OVG Münster, Beschluss vom 01.04.2008 - 15 B 122/08
Heft
6
Jahr
2009
Seite(n)
352-355
Titeldaten
  • Schneider, Otmar
  • NZBau - Neue Zeitschrift für Bau- und Vergaberecht
  • Heft 6/2009
    S.352-355
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

OVG Münster, Beschluss vom 01.04.2008 - 15 B 122/08

Abstract
Der Verfasser untersucht ausgehend von dem Urteil des OVG Münster, Beschluss vom 01.04.2008 (15 B 122/08), inwieweit Marktzutrittsverbote für öffentlichen Unternehmen Gegenstand einer Vergabenachprüfung seien können. Eine Überprüfung dieser Verbote im Vergabenachprüfungsverfahren könne nur dann stattfinden, wenn die Frage von der Vorfragekompetenz des Spruchkörpers umfasst sei. Dies sei nur dann der Fall, wenn sie einen wettbewerblich Bezug (§ 97 Abs. 1 GWB) aufweise. Ein wettbeweblicher Bezug könne nur im Zusammenhang mit der konkreten Leistungserbringung vorliegen. Dabei sei auf den Schutzzweck der betroffenen Normen abzustellen. So seien Verbotsvorschriften, die nur dem Selbstschutz der Gemeinde dienen nicht leistungsbezogen und auch nicht wettbewerblich relevant. Ob einem öffentlich-rechtlichem Bieter der gegen ein Marktzutrittsverbot verstößt die vergaberechtliche Eignung abgesprochen werden könne, da seine vertragsgerecht Leistungserbringung fraglich sei, beurteile sich an der konkreten Praxis der Aufsichtsbehörde, oder dem verhalten klagebefugter Dritter. Marktzutrittsverbote für öffentliche Unternehmen seien daher grundsätzlich nicht von der Vorfragekompetenz umfasst. Nur wenn von einem Einschreiten der Aufsichtsbehörde oder der Verwaltungsgerichtsbarkeit im konkreten Fall ausgegangen werden könne, liege eine vergaberechtrelevante Vorfrage vor, die im Rahmen der Vergabenachprüfung überprüft werden könne.
[Robert Thiele, forum vergabe e.V.]
Rezension abgeschlossen
nein

Die Wertungsentscheidung im IT-Vergabeverfahren: Festlegung von Bewertungsmethode und Bewertungsmatrix

Autor
Ortner, Roderic
Heft
5
Jahr
2009
Titeldaten
  • Ortner, Roderic
  • ITRB - Der IT Rechtsberater
  • Heft 5/2009
Zusätzliche Informationen:
Aufsatz

Abstract
Im ersten Teil erläutert der Verfasser anhand von Praxisbeispielen die Anwendung der Richtwertmethode und die erweiterte Richtwertmethode nach der UFAB. Anschließend behandelt er die Festlegung von Mindest- und Wertungskriterien. Dabei empfiehlt er eine bedachte Anwendung von Mindestkriterien und gibt Hinweise zur Erstellung der Wertungsmatrix. Im dritten Teil gibt er Hinweise zur Festlegung der Eignungskriterien und weist darauf hin, dass sich in der Praxis die Aufstellung eines Punktesystems und einer Bewertungsmatrix bewährt hat. Anschließend geht er auf Fragen zum Rechtsschutz ein und weist darauf hin, dass die Nichtbekanntgabe der Unterkriterien die Vergabeentscheidung im kritischen Stadium, indem die Bieter um ihre Nichtberücksichtigung wissen, angreifbar macht.
[Robert Thiele, forum vergabe e.V.]
Rezension abgeschlossen
nein